Digitalisierung im Krankenhaus: Personal muss einbezogen werden

Digitalisierung im Krankenhaus

Für den Erfolg eines Unternehmens benötigt es motivierte Mitarbeiter und einen Wissens- und Meinungsaustausch: Das gilt auch für Krankenhäusern, in denen die Digitalisierung neue Anforderungen an die Personalentwicklung stellt.

Die Studie: Das Gesundheitswesen digitalisiert sich

Die Studie zur Digitalisierung im Gesundheitswesen wurde von Michaela Evans, Prof. Dr. Josef Hilbert und Christoph Bräutigam vom Institut Arbeit und Technik (IAT) angeleitet und von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert. Die Gesundheits- und Sozialwissenschaftler untersuchten insbesondere, welche Auswirkungen die digitale Entwicklung aus Sicht der Beschäftigten hat. Die Forscher haben dafür zwischen Juni und Oktober 2016 eine Online-Befragung durchgeführt, an der sich 648 Mitarbeiter in deutschen Kliniken beteiligten. Von den Studienteilnehmern arbeiten 79 Prozent im pflegerischen Bereich, sechs Prozent sind Ärzte. Die übrigen Teilnehmer sind in Assistenzberufen, im therapeutischen Bereich oder in Verwaltung und Technik tätig. Zusätzlich zur Online-Befragung wurden mit den Managern zweier Krankenhäuser Gespräche geführt.

Ergebnisse: Das kann Digitalisierung im Krankenhaus

Die Studienauswertung zeigt, dass Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht die Angst haben, dass die Digitalisierung ihre Arbeitsplätze gefährdet. Ganz im Gegenteil: Grundsätzlich stehen die Arbeitnehmer digitalen Neuerungen offen gegenüber. Fast 90 Prozent der Befragten sind daran interessiert, der Großteil traut sich den Umgang mit den technischen Neuerungen zu. Das sollten Arbeitnehmer in Krankenhäusern auch, denn der Einsatz von digitalen Techniken ist hier bereits weit verbreitet:

  • über 70 Prozent der Studienteilnehmer nutzen regelmäßig digitale Technik in den Bereichen Kommunikation, Logistik, Management und Personal, Patientenversorgung, Information und Qualifizierung
  • digitale Techniken werden für Aufgaben wie der Recherche von Fachinformationen, Materialanforderungen, Diagnosen und für die Verwaltung von Patientendaten genutzt
  • 84 Prozent der Befragten nutzen Computer
  • 60 Prozent nutzen Digitalkameras
  • 53 Prozent nutzen in ihrer Tätigkeit Monitoring-Systeme, mit denen sich beispielsweise die Vitalwerte von Patienten überwachen lassen
  • 25 Prozent wenden im Dienst Smartphones, ein Zehntel Tablets an

Damit digitale Ressourcen optimal angewendet werden können, müssen Mitarbeiter bestens mit diesen vertraut sein. Gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen durch Schulungen und e-Learning-Angebote bilden die Basis für eine effiziente Anwendung. Hier können Personalabteilungen im Gesundheitswesen noch nacharbeiten.

Personal muss in digitalen Wanden einbezogen werden

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Die Studie zeigt an, dass Kliniken ihr Personal noch nicht einbeziehen, wenn es um die Planung von digitalen Strategien geht und auch keine speziellen Personalentwicklungsmaßnahmen in Betracht ziehen. Nur wenige Mitarbeiter werden laut Studie in die Auswahl und Bewertung der neuen Techniken einbezogen – obwohl vor allem Pfleger und Ärzte damit tagtäglich arbeiten müssen. Weniger als 30 Prozent der befragten Arbeitnehmer fühlen sich rechtzeitig und umfassend informiert, wenn es um digitale Neuerungen geht. An der Entwicklung technischer Lösungen wurden demnach 15 Prozent umfassend beteiligt, 12 Prozent wurden an der Auswahl der Produkte, weniger als ein Viertel an der Bewertung dieser beteiligt. Hier besteht Nachholbedarf: Mit Personalentwicklungsmaßnahmen können auch die Mitarbeiter ins Boot geholt werden, die bisher weniger Kontakt mit technischen Neuerungen hatten. Im Austausch zwischen Management und Mitarbeitern können außerdem individuelle Defizite ausgemacht und somit klare Anforderungen an digitale Weiterbildungsmaßnahmen gestellt werden.

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